Daniel Häckel
Geboren wurde Daniel Häckel Anfang der 80 Jahre in einem kleinen Ort direkt an der innerdeutschen Grenze in Nordhessen. Ab Mitte der neunziger Jahre wuchs er in der Nähe von Weimar in Thüringen auf und studierte ab 2012 Digital Film Malking in Leipzig.
„Ich muss es leider sagen, aber der Osten bekam mir nur zu teilen gut.“
Seit der Corona-Pandemie lebt Daniel Häckel in Oberschwaben, in der Nähe von Ravensburg. Nach einigen Jahren als Sendeabwickler bei RegioTV Bodensee, wechselte er ins Volontariat und wurde zum Socialmedia- & Fernsehredakteur ausgebildet.
„Es wäre alles verschenkt und vertan, wenn ich es nicht machen würde. Von daher …“
Bei der Beschriftung seiner Werke geht der Künstler nach einem Muster vor. Wie hier:
1.1.315.17
Die erste Zahl „1“ sagt aus, dass es sich um die erste Serie handelt. Die Zweite Zahl sagt aus, dass es sich in Serie „1“, um das erste Bild handelt. Die dritte Zahl „315“ sagt aus, aus wievielen Einzelbildern das Werk besteht. Hier wurden 315 Einzelbilder benutzt, um ein großes Bild herzustellen. Die letzte zahl gibt aufschluss über das Entstehungsjahr.
Aber wie entsteht nun ein infizierte Dia?
Ein infiziertes Dia wird, wie der Name verrät infiziert. Und zwar mit Bakterien. Bakterien haben großen Apettit auf die Farbpikmente, die unter der Gelantine SChicht des Dias liegen. Nach einer Infektion dauert es also eine Weile – und das können mehrere Jahre sein, bis das Ergebnis stimmt.
Die Bakterien fressen sich also durch die SChichten der Pigmente, aus denen das Dia besteht und hinterlassen als Abfallprodukt eine Art Fekalie. Diese kann wunderschöne Veränderungen am Bild hervorrufen. Unterschiedliche Bakterien machen nicht nur unterschiedliche Muster, sie erzeugen auch unterschiedliche Farben.
„Legt man noch eine alte Baterie dazu, explodiert die Farbpalette geradezu.“
Ist ein Dia „fertig“ infiziert und das Ergebnis ansprechend, wird es getrocknet und Konserviert. Das Dia soll sich schließlich nicht imer weiter verändern. Denn irgendwann ist nichts mehr übrig. Nachdem es getrocknet wurde, wird es auf ein spezielles Mikroskop gelegt und in unzähligen Einzelbildern abfotografiert. Es können mehrere Tausend Bilder werden – ja nach Auflösung.
Meistens werden einige hundert Bilder erstellt und diese dann zu einem ganzen zusammengefügt. Das infizierte Dia ist ein langwieriges Kunstobjekt, dass aber durch und durch eine reine Form der Kunst darstellt. Ganz ohne hineininterpretierter Tragweite – Das infizierte Dia ist was es ist – Perfekt.
Daniel Häckel