
Bei strömendem Regen und kniehohem Schlamm in Jettenburg stand ich mitten in einer faszinierenden archäologischen Entdeckung – und das irgendwo im Nirgendwo. Für viele mag die Geschichte einer ehemaligen Burg, deren Überreste im Schlamm verborgen lagen, keine große Bedeutung haben. Doch für mich, im Auftrag von Regio TV Bodensee, war es eine einmalige Gelegenheit, den Menschen zu zeigen, dass Geschichte nicht nur in den großen Städten lebt.
Hinter den Kulissen des Drehs in Jettenburg: Archäologie hautnah
Als ich durch die Schlammfelder stapfte, zusammen mit Archäologin Dorothee Brenner vom Landesamt für Denkmalpflege, wurde mir klar, wie wichtig es ist, solche Orte zu dokumentieren – nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Region. Solche unscheinbaren Ausgrabungen in kleinen Gemeinden wie Jettenburg zeigen uns, dass sich unter unseren Füßen oft noch Geschichten aus längst vergangenen Zeiten verbergen.
Obwohl die Bedingungen widrig waren – Matsch überall, und selbst mit guter Kleidung kam ich kaum durch – war es beeindruckend, wie die Archäologen in mühevoller Handarbeit die Überreste eines Burgturms aus dem 11. Jahrhundert freilegten. Diese Funde geben einen seltenen Einblick in die Vergangenheit der Region und zeigen, dass es auch in kleineren Orten wie Jettenburg noch viel zu entdecken gibt.
Herausfordernd für alle Beteiligten
Die Ausgrabungen waren eine Herausforderung für das Team, besonders im November, als sie auf dem Trümmerfeld ehemaliger Wohnhäuser begannen. Eine Archäologische Fachfirma übernahm die Ausgrabung, und mit großer Sorgfalt wurden Überreste einer zweischaligen Mauer und Keramikfragmente freigelegt, die wichtige Hinweise auf die Wirtschaftsphase der damaligen Burg liefern.
Für mich war es eine spannende Erfahrung, diesen Prozess für unsere Zuschauer festzuhalten – und die Begeisterung der Archäologen war spürbar. Auch wenn die Burgherren damals weniger einflussreich waren, so zeigt diese Entdeckung doch, dass selbst die kleinsten Spuren der Vergangenheit einen bedeutenden Platz in der Geschichtsforschung haben.
Solche Reportagen sind für mich als Reporter etwas Besonderes: Es geht nicht nur um die Nachricht selbst, sondern darum, diese für die Menschen erlebbar zu machen. Egal wie klein der Ort ist, überall können verborgene Schätze der Vergangenheit auf uns warten.